Allgemeine Vorstellung

Das Château de Malbrouck in Manderen, einem Ort der „Site Moselle Passion", welches seit 1930 unter Denkmalschutz steht, liegt an der Grenze zu Deutschland und Luxemburg. Einmalig in Lothringen; können Sie in diesem Schloss die Architektur und das Leben des Mittelalters kennenlernen, entweder bei einer geführten Besichtigung oder bei Spielparcours und den Workshops. Sie können die Sonderausstellung „Samuraï und Ritter" besichtigen. Es besteht auch die Möglichkeit Raüme des Schlosses zu mieten.
Das Château de Malbrouck, ursprünglich Meinsberg genannt, wird zu Beginn des 15. Jahrhunderts von Ritter Arnold VI. von Sierck erbaut, einem Mitstreiter des Herzogs von Lothringen. In den folgenden Jahrhunderten wird die Geschichte des Schlosses durch einige Ereignisse geprägt. Im Jahre 1705 richtet der Herzog von Marlborough während des Spanischen Erbfolgekriegs hier sein Hauptquartier ein. 1930 wird das Château unter Denkmalschutz gestellt. Es wird dann 1975 vom Generalrat des Departements Moselle gekauft. Dieser beschließt 1988 die Sanierung des Châteaus.
Nach der zweitgrößten Denkmalrestaurierung Frankreichs öffnet das Schloss im September 1998 seine Tore für die Öffentlichkeit und wird zum „Château de Malbrouck". Das Schloss wartet nunmehr mit zahlreichen architektonischen und historischen Attraktionen auf. Außerdem wird ein erstklassiges Kunst- und Kulturprogramm mit außergewöhnlichen Ausstellungen wie Ousmane Sow(2004), Drachen (2005), Märchenhaft (2007 und 2008), Glanz und Glorie des Kaiserreiches, rund um Napoleon und den kaiserlichen Hof (2009), Niki de Saint-Phalle (2010) und Robert Doisneau (2011), Ben (2012), Brassens (2013) und Die Kunst von Spielen und Spielzeugen (2014) angeboten. Mehr als 1.5 Millionen Besucher sind schon im Château de Malbrouck gewesen.
2015 war die aussergewöhnliche Ausstellung „Samuraï und Ritter", vom 28. März bis zum 1. November zu besichtigen. Mehr als 300 Exponate von bekannten Museen und aus privaten Sammlungen waren im Schloss ausgestelt. Etwa 120 Stücke aus der Privatsammlung von Gregg Riffi ermöglichtete es, diese exclusive Ausstellung dem Publikum zu präsentieren: europäische Rüstungen, japanische Rüstungen, Helme, Masken, Waffen, usw. Aber auch Prägestempel, Gravuren, Videos und Dokumentarfilme hatten die Ausstellung abgerunden. Die Besucher hatten die Welt der „Samuraï und Ritter" betreten, hatten Informationen über deren Ursprung, Geschichte z.B. kriegerische Zeiten, Epochen des Friedens, sowie Traditionen und Rituale erhalten.
Geschichte


Seit der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts, bedingt durch die wechselnden Besitzverhältnisse, verändert das Schloss sich zu einem landwirtschaftlichen Betrieb. Diese Periode führt zu einer langsamen Teilung des Schlosses. Dieser Zustand weckt trotzdem das Interesse der Gelehrten des XIX. Jahrhunderts. Nach und nach betrachtet man das Schloss immer mehr als kulturelles Erbe. 1930 wurde das Schloss unter Denkmalschutzt gestellt, ab 1934 beschäftigt sich der Generalrat des Departements Moselle bereits mit Restaurierungsvorschlägen. Leider beenden 1945 Granaten diese Pläne und verwandeln das Gebaüde in eine Ruine. Die Restaurierungsprojekte kennten wegen der Kriegsschäden nicht verwirklicht werden. Das Schloss wird verlassen und ist der Plünderung ausgeliefert. Das Schloss Malbrouck wird als historisches Denkmal zum zweitgrößten Restaurierungsprojekt in ganz Frankreich. Diese musterhafte Restaurierung ermöglichte es, dem Schloss neues Leben, mit neuen Funktion zu verleihen. Das Château de Malbrouck ist ein Ort des geschichtlichen Erbes und der Kultur.

Architektur

- der nordwestliche Turm ist der Damentrum, der höchste und der einzige runde des Schlosses ;
- der nordostliche Turm heißt Laterneturm, wegen der ihn überragenden Laterne. Er ist der wichtigste und von den Ausmaßen der größte Turm. In diesem Turm wurde Jakob von Sierck zum Erzbischof von Trier geweiht ;
- der südostliche Turm ist der Hexenturm ;
- der südwestliche Turm ist der Kahlfelsenturm.

Im Noderen ist der Schlosseingang besonders befestigt. Ein Vorwerk, als äußere Verteidigungsanlage befindet sich auf der Zufahrtsstraße und eine Zugbrücke führt über den Graben. Den eigentlichen Schlosseingang sichert das Torhaus. Darüber hinaus schützt eine kombinierte Schießscharte im Winkel zwischen Laternenturm und nordlicher Schildmauer die Z ufahrt. Der Damenturm ist an der Außen- und Innenwänden mit Pechnasen ausgestattet. Auch die Stärke der Mauern stellt einen wirkungsvollen Schutzmechanismus dar - im Norden der Anlage ist die Wand des Laternenturms und des nordöstlichen Festungswalls 4,80 Meter dick. Alle Türme sind um Schießscharten bereichert, und der Laternenturm hat Schießanlagen, die für Feuerwaffen ausgelegt sind. Die Treppen ermöglichen den Rechtshändern eine bessere Verteidigung des Schlosses.
Es ist keine Burg mehr, wie sie überdies in Lothringen ab dem XV. Jahrhundert nicht mehr gebaut wurde. Auch wenn das Schloss über Verteidigungsanlagen verfügt, scheinen diese nicht sonderlich wirkungsvoll. Für lange Belagerungen ist es sicher nicht gewappnet auch wenn es Angriffen bestimmen Ausmaßes standhalten würde. Wir befinden uns hier offensichtlich in einem Residenzschloss, welches die Stärke und den Einfluss der Familie von Sierck symbolisiert.
Team

Dominique Laudien, Direktorin
Sibille Defloraine, Beauftragte für Entwicklung und Verwalterin
Céline Merdeld, Buchhalterin und stellvertretende Mandatarin
Marie-Rose Leyniac, Empfang und Assistentin Buchhaltung
Rachel Klein, Reservierung
Éric Deglin, Schlossführer für französischsprachiges Publikum, Kommunikationsmedien
Claire Veynachter, Schlossführerin für deutschsprachiges Publikum
Yann Barraud, Schlossführer, pädagogische Aktivitäten
Romuald Hari, Schlossführer, Kunstproduktionen
Christophe Dap, Technikkoordination
Sandrine Bouvret, Technikkoordination und Bewachung